Über das Meer und das Reisen

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Antoine de Saint-Exupery

Auf dem Wasser zu sein, bedeutet den eigenen Horizont erweitern, die Weite sehen und erleben, zur Ruhe kommen.

Man gewinnt Abstand von den alten Denkgewohnheiten und wird durch die Begegnung mit dem was einem fremd ist, ein Anderer. (Günter Scholz über Herder in: „Philosophie des Meeres“)

Segler im Ärmelkanal
Blick von einer Fähre aus

Der Wind nimmt Gedanken und Gefühle aus den täglichen Zwängen,  aus dem „geregelten“ Leben einfach mit und es entstehen und kommen neue, mitunter heilsame.

„… und was gibt ein Schiff, das zwischen Himmel und Meer schwebt, nicht für eine weite Sphäre zu denken! Alles gibt hier dem Gedanken Flügel und Bewegung und weiten Luftkreis! Das flatternde Segel, das immer wankende Schiff,  der rauschende Wellenstrom, die fliegende Wolke, der weite unendliche Luftkreis!“ Johann Gottfried Herder

Windet man sich aus diesem  Gefängnis des Gewohnten heraus und begibt sich auf das Meer, dann atmet man freie Luft und gewinnt zur Welt ein neues Verhältnis. Bildung verlangt, die gewohnten Bahnen zu verlassen, und dazu regt die Seereise an, die das Gewohnte, das Festland verlässt und sogar dem Blick entzieht. Die Freiheit des Meeres erscheint in Herders Reisebericht als Freiheit des Denkens und Fühlens und so auch als wichtige Grundlage der Bildung, der Erfahrung und Aneignung von Neuem. (aus G.  Scholz: „Philosophie des Meeres“, )

Das Meer schenkt uns das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit, kann uns aber auch mit seinem Zorn verschlingen. Es gibt uns Nahrung und macht das Reisen überall hin möglich. Was aber tun wir als Spezies Mensch dem Meer und seinen Bewohnern an?

Wellen am Strand
Brandung am Strand

Das furchtbar schöne Meer: Dem Menschen Angst einjagend, aber auch unendliche Freude erzeugend.

„Reisen mit dem Wind“ :

  • Erfahren, mit wie wenig man auskommen kann.
  • Die Weite des Himmels und des Horizontes  erleben.
  • Sich denen verbunden fühlen, die daran glauben und  ihr Leben so einrichten, daß das Meer wieder zu dem wird was es war, ein Ozean im Gleichgewicht.
  • Die Abwesenheit von Licht erleben – die selten gewordene Dunkelheit